Die perfekte Welle – aber wer traut sich, sie zu surfen?
Die Lernreise #Sales40 ist mit Volldampf gestartet. Und wir können bereits heute festhalten: bei der Digitalisierung geht es schlicht um Mehrwerte, die für unsere Kunden mit den atemberaubenden Möglichkeiten der digitalen Welt derart befeuert werden, dass ich oft nur staunen kann! Beispiel: ich war kürzlich bei einem Maschinenhandelshaus. Wenn ich dort Chef wäre, würde ich mir überlegen, Finanzierungsalternativen mit Sensordaten aus dem laufenden Maschinenbetrieb zu offerieren. Nach dem Motto: läuft's wie geschmiert, dann legt die Tilgung zu. Aber Vorsicht: nicht jeder zusätzliche Sensor liefert einen sinnvollen Mehrwert, das sehen technikverliebte Over-Engineerer leider oft nicht.
Dazu ein kurzer Schwank aus meinem Messebesucherleben: kürzlich lief ich über die weltgrößte Schiffbaumesse SMM in Hamburg und blieb vor einer großen, zehn Tonnen schweren Motorwelle stehen. Ich war überwältigt – was für ein Monster! Während ich diesen 10-Tonnen-Giganten bestaunte, beobachtete mich ein jüngerer Vertriebsingenieur des Herstellers. Er fragte mich, was mir denn da gerade durch den Kopf gehe. Ich erzählte, dass ich überlegte, welche Datenströme aus diesem Technik-Koloss entstehen könnten. Datenströme, die Mehrwerte für die Reederei, für den Kapitän, für die Werft, für den Motorhersteller etc. generieren würden. Aber welche Datenströme wären das, wo müssten welche Sensoren sitzen und warum? Der Vertriebsingenieur war sogleich Feuer und Flamme – er würde sich gerne mit seinem Kunden darüber austauschen. Gesagt, doch nicht getan: sein Management hat die Smartheit leider nicht im Fokus. Also schön mit Vollgas auf die Innovationsbremse! Soll sich die Zukunft halt mal gedulden. Man kann ja schließlich nicht alle überlebenswichtigen Neuerungen mitmachen! Lieber den Kopf schön in den Sand stecken und dabei zuschauen, wie er Tag für Tag von der Uhr rieselt und irgendwann auch die 10-Tonnen-Schiffswelle unter sich begräbt! Na, dann Prost-Mahlzeit und viel Glück für die betriebliche Zukunft [hier bitte ein Geräusch denken, das entsteht, wenn ein Kopf auf eine Schreibtischplatte knallt]!
Jetzt stellen Sie sich aber mal vor, dieser Vertriebsingenieur würde geistesgegenwärtig meine Nutzen-Kompass-App nutzen und seinen Kunden erläutern, welche smarten Kundenbedürfnisse sich für seine Schiffswelle eröffnen ließen. Wäre das nicht ein echter Kracher? Wäre man als Kunde nicht absolut verblüfft und wüsste intuitiv, dass man soeben seinen neuen Anbieter für Welle 4.X gefunden hat? Eigentlich logisch, oder? Und jetzt alle Schiffswellen im Chor: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!