Weit(er)flug im Kopf

Da stand ich nun vor dem Olympiasieger Jens Weißflog, hatte mir Wochen vorher überlegt, wie ich ihn aus der Reserve locken kann. Der Entschluss war schnell gefasst: Mit einem Gedicht. Doch als es dann zum Vortragen kommen sollte, hatte ich plötzlich einen faustdicken Kloß im Hals. Wahrscheinlich war es eine göttliche Eingebung, dass ich geistesgegenwärtig beim Klick-off des VDMA Landesverband Ost und seinem neuen Arbeitskreis Marketing & Vertrieb eine äußerst sympathische und geistreiche Teilnehmerin für dieses Gedicht und den Vortrag entzünden konnte. Und ganz ehrlich: Nie und nimmer hätte ich so perfekt performt wie diese Dame! Großartig.

Das Gedicht für Jens Weißflog, unseren Gold-Jungen, geht wie folgt:

Der Floh
Weit im Süden des Freistaats Sachsen
ist ein Junge aufgewachsen,
der ging schon früh und gern aufs Ganze
und hüpfte von der Pöhlbachschanze.

So schön es war, sie war zu klein,
um dem Himmel nah zu sein.
Am Fichtelberg, dort gibt es Schanzen,
da springt man größere Distanzen.

Auf ging's nach Oberwiesenthal,
der Junge wuchs, blieb aber schmal.
Als Floh sprang er nun um die Welt
und hat Rekorde aufgestellt.

Erst parallel, dann schräge Flügel,
er übersprang fast jeden Hügel.
Der Junge wurde längst zum Mann,
der beinahe fliegen kann.

Am Anfang noch mit Ährenkranz,
sorgt er oft für Deutschen Glanz.
Einmal Silber, dreimal Gold,
Olympiasieger, wiederholt!

Weltcup, WM, Vierschanzentour,
so viele Erfolge in der Spur.
Er ist nun Hotelier, der Floh,
mit Engagement und lebensfroh.

Zum Himmel ist er nie gesprungen,
er hat's zum Glück auch nicht erzwungen.
Unser Floh ist erdverbunden
und hat den Himmel hier gefunden!

Ich glaube, ich liege nicht falsch, wenn ich festhalte: Diese Lobeshymne war selbst für den welterfahrenen Jens Weißflog eine Premiere. Als Startimpuls für diesen Arbeitskreis im VDMA war es für mich jedenfalls eine große Ehre, ihm diese Zeilen zukommen zu lassen.
Auf LinkedIn habe ich mal versucht, meine Gefühle dazu in Worte zu fassen.