Der Urlaub naht – endlich. Was haben wir im Brainfire-Team Gas gegeben. Das wurde mir gestern schlagartig klar. Nach monatelanger Recherche zum Thema Industrie 4.0 brachte mein Praktikant ein Papier mit in die Optimiererlounge. Ganz nach der Maxime: Einblick, Durchblick. Kurz: Es verschlug mir wirklich die Sprache. Da macht sich eben eine exzellente Marktrecherche jenseits vom Schreibtisch bezahlt. Die 5 Tage dazu auf der Hannover Messe sollen schließlich mit meinem Mentor nicht umsonst gewesen sein. Der Countdown läuft.

Was war das denn heute für ein bombiger 4.0-Tag? Erst das Firmenjubiläum bei NFT Automatisierung in Ibbenbüren, dann ein Test mit der Social-Media-Verkehrs-App Waze – mehr dazu im nächsten Newsletter –, um schnurstracks zur VDMA Mitgliederversammlung zu kommen. Was waren meine Highlights?

Morgens gleich der Dialog zum Thema Industrie 4.0 mit einem Fachmann von GE Intelligent Platforms. Mittendrin statt nur dabei. Besonders neugierig wurde ich beim Thema Mittelstand und der Offenheit gegenüber der Digitalisierung und dem Internet der Dinge. Das war sehr aufschlussreich, vieles deckt sich mit meinen Erfahrungen draußen im Markt, wenn man bereit ist, auf uneingeschränkte Tuchfühlung mit betroffenen Menschen zu gehen. Es zeigte mir, wie viel Arbeit im Maschinenbau noch vor uns liegt, das ganze Thema endlich – wie sagte die Bundesbildungsministerin Frau Wanka das die Tage – auf die „Werksfußböden zu bekommen“. Technisch war es übrigens sehr informativ. Die NFTs sind wirklich Freaks: SAP Hana ist Standard. ERP, MES, IoT, es gab mir einen tieferen Überblick über die vielen Details zwischen den Zeilen.

Gestern war`s mal wieder soweit. Das Buzzword „Industrie 4.0“ war häufiger Blickfang auf der K-Messe. So lag es auf der Hand, einfach einmal tiefer ins Thema auf den Ständen einzusteigen. Das Positive gleich vorweg: Wenn Sie mal pure Begeisterung zum Thema i40 spüren wollen. Gehen Sie mal zu Reifenhäuser und lassen sich mal von denen verklickern, was sie darunter verstehen. Sehr lehrreich und tolle Truppe dort – und das noch meisterlich bei diesem Lärm in deren Halle. Vorbildlich. Sehr interessant aus Maschinenbausicht auch die Herangehensweise und das Tempo der Umsetzung. Extrem, wie ich fand. Extrem gut auch die Beispiele in Echtzeit. Alles fabelhaft verstehbar aufbereitet. Und man überlege: Alles nur bisher für den Smartheitsgrad "Kontrolle". Was da wohl noch in der Pipeline steckt, wenn "Steuerung, "Optimierung" und gar "Automatisierung" dazu kommt? Da freut sich jetzt schon mein #PraktiCant! Ganz klar: Sie kriegen den Goldenen Sensor dafür! Kurz: i40-Entertainment vom Feinsten. Das war gestern mein persönliches Messehighlight. Aber kommen wir zurück zur Frage: i40 am Start? Jein! Es fällt nämlich deutlich ins Auge: An den Vertriebspunkten "Kunden-Touchpoints" draußen klemmt es ein wenig. Was meine ich damit? Hier ganz speziell die Frage: Wie steige ich in einen Dialog mit Kunden zu einem Thema ein, welches mein Gegenüber vielleicht kaum oder gar nicht kennt? Das typische Verhaltensmuster: Hau auf den ZDF-Lukas! Erzähl einfach mal als Vertriebler über Zahlen, Daten, Fakten und dann mach mal ein bisschen ARD - Allgemeines Reden Debattieren. Ohne wirklich zu wissen, wer vor einem steht – der Wettbewerber gar? Was weiß mein Gegenüber, warum zeigt er/sie sich interessiert am Thema i40, wo steht er/sie im Thema, welche Erfahrungen hat er/sie schon etc. pp.? Das nüchterne Fazit zum Messebesuch: Digitale Nutzenstifter, wo seid Ihr auf den Messeständen, wo bleibt Eure frische Neugier jenseits der Hochglanzprospekte? Oder anders: i40-Fans, nutzt die schwache Flanke der anderen für die besonderen smarten Kundendialoge, die einen einfach begeistern und hängenbleiben! Reifenhäuser macht`s vor!

Geerdet frage ich mich genau das nach dem sehr inspirierenden VDMA Erfahrungsaustausch bei IBM Deutschland in Böblingen als Fazit. Oder anders: Wie wird neben den neuen Wertschöpfungschancen auch die atemberaubende Werterschließung gesichert? Wie gut gerüstet ist der Vertrieb draußen beim Kunden, beides im Auge zu haben und gekonnt auch noch mit hoher Kundenzufriedenheit umzusetzen? Die Praxis zeigt nämlich, dass da noch ein erstaunliches Optimierungspotenzial schlummert. Denn was nützen die tollsten Smarten Produktausrüstungen, wenn sie leider dann im Rabattgeschacher enden? Dass es auch anders gehen kann, belegten deutlich meine Fakten-Benchmarks. 

Daher: Ist es nicht an der Zeit, die Five Forces von Prof. Michael E. Porter bei der Digitalen Aufrüstung ernst(er) zu nehmen? Hier denke ich besonders an die Verhandlungsmacht dem Kunden gegenüber! Insofern juckte es mich natürlich, in meinem Beitrag „i40 im Vertrieb – Wie smarte Produkte Ihren Vertrieb unschlagbar machen!“ ein Zitat vom GE CEO Jeffrey R. Immelt an die Wand zu projizieren. Den Finger in die Wunde sozusagen. IBM hatte übrigens gleich zwei Projektionswände in seiner Top-Location dazu. Wenn das mal kein gutes Omen war! Doppelt hält eben besser. Also: Was ist dran am Zitat von Herrn Immelt? Die gemeinsame Arbeit in den Workshop-Sequenzen brachte dazu eine erfrischende und vielschichtige Sichtweise für die Teilnehmer. Übrigens: Apropos Scheune. Dass wir dazu viel Gutes beim VDMA Fachverband Landwirtschaftstechnik lernen können, das nahm ich nach einem freundlich gemeinten Gedankenschubs eines Teilnehmers zum Abschluss für mich auch noch mit. Klasse. Kurzum: Eine gelungene Veranstaltung, die bewegte und beim einen oder anderen auch mit Sicherheit bewirkt! Das zeigen auch die ersten Feedbacks einiger Teilnehmer via XING und der Social Media. Danke an Frau Dr. Engels vom VDMA Baden-Württemberg und IBM Deutschland Research & Development für dieses gelungene Format. War mir eine Ehre und Freude meinerseits. Hier einige Impressionen eingefangen von Rosenstock motion. 

Spezial: Die VDMA Nachrichten greifen den erfolgreichen Workshop mit einer Doppelseite auf.

Aktuell: Nachschlag beim VDMA Landesverband NORD zum Nutzen-Kompass bei Nordischer Maschinenbau Rud. Baader GmbH & Co. KG in Lübeck.