Der 3D-Druck-Pontifex fragt: „Fräst Du noch, oder druckst Du schon?“
Was war das denn heute für ein bombiger 4.0-Tag? Erst das Firmenjubiläum bei NFT Automatisierung in Ibbenbüren, dann ein Test mit der Social-Media-Verkehrs-App Waze – mehr dazu im nächsten Newsletter –, um schnurstracks zur VDMA Mitgliederversammlung zu kommen. Was waren meine Highlights?
Morgens gleich der Dialog zum Thema Industrie 4.0 mit einem Fachmann von GE Intelligent Platforms. Mittendrin statt nur dabei. Besonders neugierig wurde ich beim Thema Mittelstand und der Offenheit gegenüber der Digitalisierung und dem Internet der Dinge. Das war sehr aufschlussreich, vieles deckt sich mit meinen Erfahrungen draußen im Markt, wenn man bereit ist, auf uneingeschränkte Tuchfühlung mit betroffenen Menschen zu gehen. Es zeigte mir, wie viel Arbeit im Maschinenbau noch vor uns liegt, das ganze Thema endlich – wie sagte die Bundesbildungsministerin Frau Wanka das die Tage – auf die „Werksfußböden zu bekommen“. Technisch war es übrigens sehr informativ. Die NFTs sind wirklich Freaks: SAP Hana ist Standard. ERP, MES, IoT, es gab mir einen tieferen Überblick über die vielen Details zwischen den Zeilen.
Das brachte noch mal einen ordentlichen Schub für mich nach vorne. Und das dazu mein Gastgeschenk mit Charlie Chaplin zum Firmenjubiläum so wunderbar zu Diskussionen führte, das war für mich heute bei NFT die Sahnekirsche. Hat der Zimmermann da nicht einen Punkt vergessen? Das muss doch heißen #Industrie4.0. Nee, das funktioniert bei Twitter mit dem Punkt und dem Hashtag nicht. Da konnte ich aber noch gar nicht erahnen, dass diese geistreichen Gespräche noch zu toppen sind. Dank an den VDMA. Jetzt will ich mal persönlich eine Dankesrede hier festhalten: Herr Dr. Fageth, Sie als Vorstand der CEWE Color Stiftung haben nicht nur das wunderbare Publikum beim VDMA in Hannover meisterlich aus dem Tagesgeschäft gerissen. Sie ließen gekonnt die VDMA Mitglieder über strategisches Marketing im Maschinenbau nachdenken. Besonders Ihre Anregungen zu neuen Geschäftsmodellen aus dem B2C-Umfeld waren wirklich sehr gelungen. Dafür ein dickes Dankeschön. Tolle Company in Oldenburg. Ich stocke gleich mein Aktiendepot bei Ihnen auf! Was will ich da verkehrt machen? Das Ding geht digital einfach ab. Danke also für Ihre gratis Investmentberatung gestern.
Kennen Sie Peter Sander? Nein? Dann wird`s höchste Zeit. Er ist bei Airbus der 3D-Druck-Pontifex par excellence. Ein Mann der ersten Stunde diesbezüglich. Das merkt man sofort. Wow, hat der Mann Gas gegeben; für jeden im Maschinenbau eigentlich eine Pflichtveranstaltung. Hinsetzen, Zettel und Stift raus, zuhören, mitschreiben, Klappe halten und dann anschließend sich selbst beim Feierabend-Bierchen eine Fragen-Kanonade schenken. Was er an Fakten auf den Tisch legte, das war ganz heißer Stoff. Vieles nachzulesen in meiner Lieblingslektüre Harvard-Business-Manager.
Erstaunlich auch die Offenheit darüber, was Airbus schon so alles im 3D-Druck macht und kurzfristig machen wird. Kurz: Airlines aufgepasst, baut die Tanks um, kann ich da nur sagen. Was da an Gewichtseinsparungen auf die Branche zukommt – sehr gut. Besonders auch für die Umwelt. Also mein Hinweis neulich hier im Blog zum Thema Hafenausbau Wilhelmshaven war mehr als berechtigt. Die Logistikketten verändern sich – dramatisch? Das ist durchaus denkbar. Meine Fragen dazu an den Pontifex bekamen durchaus Bestätigung. Vermehrt druckt man zukünftig vor Ort. Druckzentren sind im Kommen mit allen Konsequenzen dazu. Was ein Brainfire heute im Kopf. Ich muss gleich erstmal mit meinem Praktikanten raus auf die Feldmark zum philosophischen Spaziergang. Sacken lassen!
Eine Sache noch, die mich echt umhaute: Der Drucker-Papst meinte, lassen Sie sich das mal auf der Zunge zergehen: „Wir erreichen in den Antriebsleistungen der 3D-Drucker pro Jahr mittlerweile eine Verdopplung.“ Also mit anderen Worten: Das Mooresche Gesetz - tschüß! Es geht noch schneller! Er zeigte übrigens einen Filter, ein hochkomplexes Bauteil, so groß wie ein Schuhkarton, gedruckt in 48 Stunden! Vertriebler, was bedeutet das für Euch? Wie will ich da als Produzent gegenhalten? Macht das überhaupt Sinn? Was sind die Alternativen dazu? Es bleibt absolut spannend.
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