Wie kommen Sie rasch zu smarten Produkten?

Waren Sie schon einmal in einem richtigen Dschungel? Einem, dem die Bezeichnung „grüne Hölle“ alle Ehre macht? Mit Lianen, Brüllaffen und dunstigem Grün, soweit das Auge reicht? Wenn ja, dann haben Sie mir was voraus. Ich kenne mich in tropischen Gefilden nicht besonders gut aus. Deshalb habe ich mich in den letzten zwölf Monaten lieber auf einige Expeditionen ins dampfende Dickicht des digitalen Dschungels begeben. Ich kann Ihnen sagen: Da geht's wilder zu als in jedem Regenwald! Und immer, wenn ich mein digitales Dschungelcamp aufschlug, hörte ich in der Ferne diesen markerschütternden Schrei: „Ich bin Maschinenbauer, holt mich hier raus!“ Sobald ich aber wieder in die nüchtern-analoge Welt zurückkehrte, hörte ich statt solchen Hilfeschreien nur Sätze wie: „Herr Zimmermann, das mit Ihren Ideen zur Industrie 4.0 ist ja schön und auch wichtig, aber lassen Sie uns mal lieber beim Vertriebstraining bleiben.“

Die ersten Male war ich noch stark irritiert. Doch als ich dann mit meinem Team darüber kontrovers diskutierte und aktuell in der Märzausgabe des Harvard Business Managers „Chef? Jetzt nicht!“ eine wunderbare Artikelserie dazu erschien, ist mir schlagartig bewusst(er) geworden, wie solche Sätze zustande kommen und wo zumeist das ursächliche Problem liegt. Meine These: Da spricht die pure Verunsicherung. Man hat auf zukünftige Herausforderungen der Kunden kaum eine oder keine digitale Antwort. Man hört zwar immer, dass das wichtig sei. Nur weiß man nicht genau, wie das digital Neue konkret aussehen könnte. Es ist einfach zu frisch, dieses Thema. Eben ein dunkler Dschungel, terra incognita. Mein Praktikant meinte neulich dazu: „Lars, beim Thema „Kindergarten“ können alle mit rumposaunen, aber hier?“ Wir sollten uns klarmachen: Wenn wir vor der Suchmaschine Google sitzen, bewegen wir uns in „Alles-oder-nichts-Märkten“. Google ist Standard. In Europa hat Google fast alle seine Wettbewerber auf die hinteren Plätze verwiesen. Wie haben die das geschafft? Indem sie einfach bahnbrechende Geschäftsmodelle mit Mut und Risikobereitschaft umsetzen. Klar gibt es auch bei Google Flops. Aber meistens glänzt Google mit Spitzenleistung. So z.B. mit Nest, das sie sich vor zwei Jahren für schlappe 3,2 Milliarden Dollar einfach mal gegönnt haben. Sie meinen: „Zimmermann, total übertrieben! Auch bei denen wachsen die Bäume nicht zum Himmel.“ Dann verraten Sie mir doch mal: Wie kam Google auf die Schnapsidee, einen Thermostat-Hersteller zu kaufen? Was hat das mit Suchmaschinen zu tun? Ich kürze ab und frage Sie direkt: Welche bahnbrechenden Gedankenblitze benötigt es dafür?

Was ich just im Moment des Sprechens dieses Textes – ich empfehle Ihnen an dieser Stelle übrigens wärmstens Dragon Naturally Speaking – parallel in einem 4.0-Whitepaper lese: „Ausarbeitung neuer Geschäftsmodelle – 1 ½ h!“ Ist das nicht klasse? Man redet mal eineinhalb Stunden drüber. Wenn Google das liest, hört man das Lachen von Silicon Valley bis hier. Früher hätte Hauser Kienzle bei sowas gefragt: Noch Fragen, Kienzle?

Maschinenbauer! Holt euch den Vertriebserfolg

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